Aktuelles

Aktuelles

  • Erstes Präsenztreffen der hochschulübergreifenden Kooperationsstellen

    Bild der Teilnehmenden des Kooperationsstellentreffen: Copyright: HfM Nürnberg

    Nürnberg - Eines der zentralen Ziele des am 30. Januar 2023 gegründeten Hochschulverbunds der bayerischen Kunsthochschulen (Kunsthochschule Bayern, KHB) ist die Intensivierung und Stärkung der Kooperation bei hochschulübergreifenden Projekten und Themen. Innerhalb der im Jahr 2023 geschlossenen individuellen Hochschulverträge haben sich die Hochschulen in vielfältigen Themengebieten auf eine hochschulübergreifende Zusammenarbeit verständigt und hierfür entsprechende personelle Ressourcen vorgesehen. Diese Stellen haben nun nach und nach die Arbeit aufgenommen und sich am 25. Oktober 2024 erstmals zu einem Arbeits- und Vernetzungstreffen an der Hochschule für Musik Nürnberg zusammengefunden. Der Vorsitzende von Kunsthochschule Bayern und Präsident der HfM Nürnberg, Professor Rainer Kotzian, und der Kanzler der HfM Nürnberg, Alexander Würth, dankten der Referentin der KHB-Geschäftsstelle, Julia Carls, herzlich für die Organisation und freuten sich über einen gelungenen und regen Austausch zu unterschiedlichen Themen im Hinblick auf die nun immer intensiver werdende hochschulübergreifende Zusammenarbeit der Kunsthochschulen. Das Treffen sei ein echter Meilenstein für die bayerischen Kunsthochschulen, so der KHB-Vorsitzende.


    Die sechs bayerischen Kunsthochschulen haben bisher folgende Kooperationsstellen eingerichtet: 


    - Koordinierungsstelle Digitalisierung (Yannick Schmidt, Sandra Grundmann, Andreas Biebl, Katarina della Peruta)

    - Koordinierungsstelle Datenschutz (Janet Amm)

    - Kooperationsstelle Recht (Gila Sommerrock)

    - Steuerreferent (Daniel Bachmeier)

    - Werkstatt Innovative Lehre (Julia Rupprecht)

    - Weiterbildungsangebot Musikhochschulen (Sabine Gehrig)

    - Kooperationsstelle Transfer (Alisa Kossak)

    - Drittmittelakquise (Elisabeth Süß)

    - Projektinitiative Verfolgte Künstlerinnen (Beowulf Tomek)

    - Nachhaltigkeit (Naomi Pappenberger-Muench, Richard Pillhofer)

    - Gleichstellung, Chancengleichheit, Inklusion (Sinem Gökser, Cordula Hallmeier)

    - Kunst und Gesundheit (Philipp Braun)

    - Venture Team zur Gründungsförderung (Joannie Baumgaertner, Ricarda Jacksch) 


    (6.11.2024)

    Gruppenfoto des Treffens der Kooperationsstellen: Copyright HfM Nürnberg

  • Filmhochschulen fordern eigenständigen Erhalt von 3sat!

    (10.10.2024)


    Die deutschen Filmhochschulen (Deutsche Film‐ und Fernsehakademie Berlin, Filmakademie Baden‐Württemberg, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Hamburg Media School, Hochschule für Fernsehen und Film München, ifs Internationale Filmschule Köln, Kunsthochschule für Medien Köln) sowie die Filmakademie Wien, die Zürcher Hochschule der Künste und die Hochschule Luzern – Design Film Kunst fordern eindringlich, die Eigenständigkeit des deutschsprachigen Kulturkanals 3sat zu erhalten.


    Grundsätzlich begrüßen alle Filmhochschulen notwendige Reformen zur Weiterentwicklung des öffentlich‐rechtlichen Rundfunks mit Blick auf die Akzeptanzsteigerung in weiten Teilen der Gesellschaft – gerade bei jüngeren Zielgruppen.

    Eine Fusion von 3sat mit ARTE mit dem Ziel, Kosten zu sparen, wie aktuell im Diskussionsentwurf zur Reform der Öffentlich‐Rechtlichen von der Rundfunkkommission der Länder vorgeschlagen, würde das ohnehin begrenzte Kulturangebot massiv schwächen. 3sat steht für Kultur, d.h. die Angebote werden bestimmt von Kunst‐, Forschungs‐ und Wissensvermittlung, Pop‐ und Hochkultur, Fiktion und vor allem Dokumentarfilmen. 3sat unterscheidet sich damit deutlich vom Arte Sendeprofil. Eine Verschmelzung mit Arte würde zwangsläufig das Ende von 3sat bedeuten.


    Aus Sicht der Filmhochschulen wäre deshalb vorrangig eine Programmstrategie zu empfehlen, die der Weiterentwicklung der Auftragserfüllung in digitalen Angeboten gerecht wird.


    3sat ist trotz seines ohnehin gering budgetierten Angebots für die Filmhochschulen und für ihre Studierenden sowie Alumni/ae unverzichtbar. Neben Koproduktionsmöglichkeiten, die 3sat jungen Filmemacher*innen bietet, sorgt 3sat durch die Förderung unabhängiger Festivals und die entsprechende Berichterstattung oftmals für die einzige Sichtbarkeit junger Talente im TV‐Angebot.

    Außerdem ermöglicht der wichtigste deutschsprachige Kulturkanal dank seiner partnerschaftlichen Zusammenarbeit vielen jungen Menschen erste professionelle Schritte ins Berufsleben.

    Der Film KRUSTE von Jens Kevin Georg hat dieses Jahr einen Student Oscar für eine Kooperation mit 3sat gewonnen (https://www.3sat.de/film/klassixs/videos/kruste‐100.html) – für den gesamten Kulturstandort Deutschland ein Grund, stolz zu sein.


    Die Vermittlung von Kultur gehört zu den essenziellen Aufgaben der Öffentlich‐Rechtlichen.

    Obwohl im letzten Rundfunkänderungsstaatsvertrag der Kulturauftrag ausdrücklich gestärkt wurde, entsteht der Eindruck, dass Kultur in den dortigen TV‐ und Mediathek‐Angeboten immer weniger Unterstützung und Förderung findet.

    3sat ist hier eine unverzichtbare Ausnahme als DER deutschsprachige Kulturkanal für Deutschland, Österreich und die Schweiz.


    Der Reformvorschlag der Rundfunkkommission der Länder scheint ohne Wissen und Kenntnis der vielfältigen unterschiedlichen Aufgaben dieser beiden Kulturkanäle entstanden zu sein.

    Wir fordern deshalb die Rundfunkkommission der Länder sowie die Ministerpräsidentinnen und ‐präsidenten dringend auf, sich eingehend mit beiden Institutionen zu befassen und diese in ihren Zielvorgaben zu stärken und finanziell besser auszustatten sowie ihre Digitalisierung zu fördern, anstatt sie zu schwächen oder gar zu zerschlagen.


    Ein Verlust von 3sat und somit wichtiger Kooperationen würde zwangsläufig noch höhere Bedarfe und Erwartungen im Bereich der Kultur‐ und Filmförderung der Länder und Städte nach sich ziehen.

    Die professionelle und erfolgreiche Ausbildung an Filmhochschulen ist nur dann eine Investition in eine vielversprechende und wettbewerbsfähige Zukunft, wenn die gut ausgebildeten Talente unserer Hochschulen in ihren ersten Jahren nach dem Studium gerade durch das öffentlich‐rechtliche System gefördert und unterstützt werden.

    3sat und Arte leisten hier – unabhängig voneinander und mit eigenen Budgets ausgestattet – ein unverzichtbares Engagement.

    Auch deshalb muss 3sat, bei allen notwendigen und dringend gebotenen zeitgemäßen Veränderungen, das eigenständige deutschsprachige Kulturangebot bleiben!

    ----------------------------------------------------------------------------



    Link zur entsprechenden Petition: https://innn.it/3sat

    Link zur Petition
  • Resolution für Respekt an den bayerischen Hochschulen und gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus

    (17.05.2024)


    Die Hochschulfamilie in Bayern bekundet vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage im Nahen Osten, dass Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus in jeglicher Form an den Hochschulen keinen Platz haben.


    Die Hochschulen verstehen sich als Orte der offenen Diskussion und des Dialogs. Sie nehmen die Verantwortung wahr, umfassend und wo immer möglich einen akademischen und künstlerischen Diskursraum bereitzustellen. Durch entsprechende Standards und Verfahrensregeln gewährleisten sie einen Austausch auch über gesellschaftlich strittige Themen und Meinungen. 


    Hochschulen sind in der Lage, zwischen wissenschaftsgeleiteten Diskussionen und solchen, die sich nicht mehr im Rahmen der Gesetze und der Verfassung bewegen, zu unterscheiden und darauf situationsangemessen zu reagieren. 


    Hochschulen bieten keinen Raum und keine Bühne für verfassungsfeindliche oder strafbare Taten, für Gewalt jeglicher Art, für Diskriminierung, Rassismus oder Antisemitismus. Vielmehr gehen sie aktiv dagegen vor, damit sich alle Hochschulangehörigen auf dem Campus sicher fühlen können.


    Wir wünschen uns, dass dies so bleibt, und setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Hochschulen in Bayern sichere Orte des Lernens und Forschens sowie der offenen Diskussion für alle Hochschulangehörigen sind. Nutzen Sie die offiziellen Anlässe und Kanäle, um weiter miteinander im Gespräch zu bleiben.



    Diese Resolution wird von den Verbünden Universität Bayern, Hochschule Bayern, Kunsthochschule Bayern sowie den Verbänden Bayerischer Landesstudierendenrat, Deutscher Hochschulverband Bayern, Hochschullehrerbund Bayern und dem Landesverband Wissenschaftliches Personal in Bayern unterstützt und ist zwischen diesen abgestimmt.


  • Musikhochschulen stellen sich klar gegen Machtmissbrauch

    Die deutschen Musikhochschulen erkennen an, dass es Machtmissbrauch an ihren Hochschulen gibt und wollen aktiv dagegen vorgehen.


    Zu diesem Schwerpunktthema hat die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) im Rahmen ihrer Tagung vom 6. bis zum 8. Mai in Hamburg einstimmig ein Positionspapier und Handlungsempfehlungen beschlossen. Letztere sollen als erweiterbare Toolbox für zukünftige Präventionsmaßnahmen dienen und Hochschulleitungen helfen, Strukturen, die missbräuchliches Verhalten begünstigen, zu identifizieren und zu verändern.


    Die vollständige Pressemitteilung, das Positionspapier der RKM zum Umgang mit Machtmissbrauch an Musikhochschulen und die Anlage zum Positionspapier mit den Handlungsempfehlungen finden Sie hier:


    https://die-deutschen-musikhochschulen.de/presse/



  • Stellungnahme zum Verbot von mehrgeschlechtlichen Schreibweisen mit Sonderzeichen an Behörden des Freistaats Bayern

    (17. April 2024)


    Seit Ende 2018 haben inter* und trans* Personen in Deutschland die Möglichkeit, neben „männlich“ und „weiblich“ auch „divers“ im Personenstandsregister zu wählen. Deutschland gehört so zu den wenigen Staaten weltweit, die mehr als zwei Geschlechter rechtlich anerkennen. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wirkt sich seitdem im Rahmen des Gleichbehandlungsgesetzes auf unterschiedlichste Bereiche aus, darunter auch insbesondere den Schutz vor Diskriminierung.


    Das Ziel geschlechtergerechter Sprache ist es, alle Geschlechter auf respektvolle Weise anzusprechen, sichtbar zu machen und so einen Beitrag zum Abbau von Diskriminierung zu leisten. Als Mitglieder der Kunst- und Bildungsgemeinschaft sind wir besorgt über die aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema im Freistaat Bayern. Kunst und Wissenschaft dienen als Sprachrohr für die Vielfalt menschlicher Erfahrung. Indem wir die Möglichkeit einschränken, die Diversität von Geschlechtern darzustellen, marginalisieren wir eine bedeutende Anzahl von Individuen innerhalb unserer Gesellschaft und unterdrücken akademische und künstlerische Ausdruckskraft. Wir als Kunsthochschulen reflektieren nicht nur die Welt, wie sie ist, sondern bieten auch eine Plattform, um die Welt in ihrer Vielfalt zu erforschen. Durch die aktuellen Entwicklungen wird dieser Raum der Erkundung eingeschränkt und stark beeinträchtigt.


    Daher fragen wir die Bayerische Staatsregierung nach konstruktiven Lösungen, wie die Vielfalt der Geschlechter und Identitäten angemessen abgebildet werden kann. Wenn der Gebrauch des Gender-Sterns und weiterer Möglichkeiten, um Diversität sprachlich auszudrücken, nicht mehr erlaubt sind, sind wir gespannt, welche konkreten Alternativen die Regierung vorschlägt, um sicherzustellen, dass diverse Geschlechter und Identitäten sprachlich repräsentiert werden.


  • Stellungnahme der Kunsthochschule Bayern und des Bayerischen Landesstudierendenrats zum Umgang mit Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt

    (12. April 2024)


    Die bayerischen staatlichen Kunsthochschulen und der Bayerische Landesstudierendenrat erkennen an, dass die Strukturen an Kunsthochschulen Übergriffe und Machtmissbrauch begünstigen können. Kunsthochschulen sind künstlerisch-wissenschaftliche Studien- und Arbeitsorte, an denen das gleichberechtigte, vertrauens- und respektvolle Miteinander der Angehörigen, Mitglieder und Gäste der Hochschule ausdrückliches Leitprinzip sein muss. 


    Die Kunsthochschulen und der Bayerische Landesstudierendenrat lehnen alle Formen von Diskriminierung und Machtmissbrauch strikt ab und treten ihnen aktiv entgegen. Die große individuelle Nähe sowie die besonderen Strukturen und Abhängigkeitsverhältnisse in einem künstlerisch-wissenschaftlichen Ausbildungsbetrieb fordern uns in unserer strukturellen Verantwortung ganz besonders. Die Hochschulen dulden Missbrauch in keiner Form. Alle Mitglieder der Hochschulen sind daher aufgefordert, an der Gestaltung eines wertschätzenden und gewaltfreien Arbeits- und Studienumfeldes mitzuwirken, das Raum für künstlerische Enfaltung bietet.


    Die Hochschulen haben hierzu bereits zahlreiche Aktivitäten, Strukturänderungen, Sensibilisierungsangebote auf den Weg gebracht. Die Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt verstehen die Hochschulen als fortlaufende und aktive Aufgabe. Der offene Dialog inner- und außerhalb der Hochschulen mit allen Beteiligten ist dafür unerlässlich. 

    Die Kunsthochschulen und der Bayerische Landesstudierendenrat haben sich aus diesem Grund zusammengeschlossen, um gemeinsam jeder Form von Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt aktiv entgegenzutreten und gesicherte Strukturen für das Empowerment von Studierenden und Mitarbeitenden sowie die Sensibilisierung und Weiterbildung aller Hochschulmitglieder innerhalb der rechtlichen Möglichkeiten zu etablieren. Machtmissbrauch, Diskriminierung und (sexualisierte) Gewalt haben keinen Platz an den bayerischen Kunsthochschulen!


    Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen eine detaillierte Stellungnahme vorbereitet.


  • Zwei Professorinnen der Kunsthochschulen erhalten Preise für gute Lehre

    Gratulation an die Preisträgerinnen der bayerischen Kunsthochschulen (v. l. n. r.: Prof. Holger Felten, Präsident der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg; Prof. Dr. Christoph Wünsch, Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg; Prof. Bettina Reitz, Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film München; Prof. Dr. Michaela Krützen, Professorin an der Hochschule für Fernsehen und Film & Preisträgerin, Prof. Maren Wilhelm, Professorin an der Hochschule für Musik Nürnberg und Preisträgerin; MinRätin Patricia von Garnier, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst; Prof. Rainer Kotzian, Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg und Vorsitzender von Kunsthochschule Bayern – Foto: Julia Carls)

    Am 10. April 2024 hat Staatsminister Markus Blume insgesamt 20 bayerische Lehrende von Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und erstmals auch Kunsthochschulen mit dem Preis für gute Lehre ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihung, die an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm stattfand, betonte er den Ausgezeichneten gegenüber: „Sie machen den Unterschied darüber, ob Lehren und Lernen Spaß macht, die Begeisterung für ein Fach wirklich vermittelt wird und wir die Talente von morgen zu herausragenden Expertinnen und Experten von morgen machen.“


    Aus den Reihen der Kunsthochschulen durften Prof. Dr. Michaela Krützen von der Hochschule für Fernsehen und Film München und Prof. Maren Wilhelm von der Hochschule für Musik Nürnberg den mit jeweils 5.000 € dotierten Preis entgegennehmen, für den sie von Studierenden vorgeschlagen wurden. Ausschlaggebende Kriterien sind ein hohes Engagement in der Lehre sowie der Vorbildcharakter der Konzepte.


    Weitere Informationen zum Preis für gute Lehre sowie zur Preisverleihung unter:


    https://www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/12774/nr-23-vom-10-04-2024.html


    https://stmwk.bayern.de/wissenschaftler/wissenschaftspolitik/preis-fuer-gute-lehre.html


    Bild: Gratulation an die Preisträgerinnen der bayerischen Kunsthochschulen (v. l. n. r.: Prof. Holger Felten, Präsident der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg; Prof. Dr. Christoph Wünsch, Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg; Prof. Bettina Reitz, Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film München; Prof. Dr. Michaela Krützen, Professorin an der Hochschule für Fernsehen und Film & Preisträgerin, Prof. Maren Wilhelm, Professorin an der Hochschule für Musik Nürnberg und Preisträgerin; MinRätin Patricia von Garnier, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst; Prof. Rainer Kotzian, Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg und Vorsitzender von Kunsthochschule Bayern – Foto: Julia Carls) 

  • Bayerische Kunsthochschulen fordern: Musik- und Kunstunterricht als innovative Kraft uneingeschränkt erhalten!

    Kinder beim Musizieren in der Schule (Foto: Staatstheater Nürnberg)

    (29.02.2024)


    Der Verbund Kunsthochschule Bayern ist bestürzt ob der Entscheidung des Bayerischen Kabinetts, den Unterricht in Musik, Kunst und Werken an den Grundschulen ab nächstem Schuljahr zusammenzulegen und signifikant zu reduzieren. Mit seiner Entscheidung möchte das Kabinett die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen stärken. Die geplante „Flexibilisierung der Stundentafel“ bedeutet eine fundamentale Kürzung der künstlerisch-kreativen Fächer für alle Kinder in Bayern mit weitreichenden Folgen: 

    • Musik- und Kunstunterricht spielt in der Entwicklung von Grundschulkindern eine zentrale Rolle. Mit und in Musik und Kunst lernen Kinder zentrale soziale Kompetenzen, sich emotional auszudrücken und kreativ zu erproben. Kognitive Fähigkeiten werden umfassend durch Kunst und Musik geschult: Positive Effekte auf die Sprachentwicklung sind ebenso belegt wie Effekte auf mathematische Fähigkeiten. Beide Fächer – Musik und Kunst – tragen wesentlich zur ganzheitlichen Bildung der Kinder bei, die in der geplanten „PISA-Offensive Bayern“ explizit gefordert wird. Kreatives Arbeiten fördert Neugier, Innovationswillen und Flexibilität – Zukunftskompetenzen, die in einer Welt, die schwer prognostizierbar ist, dringend gebraucht werden.
    • Kunst und Musik sind ein wichtiger Hebel in der Inklusion und Integrationsarbeit. Die PISA-Studie 2022 zeigt, dass Schulen zu wenig auf stark heterogene Klassen reagieren. Musik und Kunst fördern interkulturellen Austausch und Verständigung nicht nur von Kindern und Jugendlichen. Wer eine lebendige Gesellschaft und eine aktive Demokratie haben will, braucht einen festen Platz von Musik und Kunst im bisherigen Umfang im Lehrplan. 
    • Wird Musik- und Kunstunterricht an Grundschulen wie geplant reduziert, werden Kinder die Grundschulen mit sehr heterogenen Wissens- und Kompetenzständen verlassen. Das bedroht auch die Nachwuchsförderung der Laienkultur in Bayern – vom Kinderchor bis zur Jugendblaskapelle. Das wird insbesondere die ländlichen Räume, in denen die kulturelle Infrastruktur mehr dezentral ausgeprägt ist als in urbanen Zentren, empfindlich treffen. Pläne wie diese gefährden den Freistaat Bayern als „Kulturstaat“.

    Die Kunsthochschulen Bayerns fordern, die vom Bayerischen Kabinett gefällte Entscheidung im Dialog mit den bayerischen Bildungsinstitutionen und Kulturverbänden zu überarbeiten und Kunst- und Musikunterricht ob ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung einen prioritären Platz in der Lehrplangestaltung, gerade in Grundschulen, einzuräumen. 


  • Kunsthochschulen unterzeichnen Rahmenvereinbarung Hochschulen 2023–2027 mit dem Freistaat

    Pressemeldung (30.06.2023)


    Hochschulverbund „Kunsthochschule Bayern“: 

    Für eine starke professionelle Kunstausbildung in Bayern | Kooperationsprojekte zu Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit


    Die Präsidentinnen und Präsidenten der sechs bayerischen Kunsthochschulen unterzeichneten gestern, am Donnerstag, 29. Juni 2023 gemeinsam mit den bayerischen Universitäten, den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und den Universitätsklinika die Rahmenvereinbarung Hochschulen 2023–2027 mit dem Freistaat Bayern. Die Rahmenvereinbarung stellt die Agilität, Exzellenz und Innovation an bayerischen Hochschulen in ihr Zentrum. 


    Prof. Rainer Kotzian, Sprecher der Kunsthochschule Bayern und Präsident der Hochschule für Musik in Nürnberg:

    „Die Kunsthochschulen in Bayern verstehen sich als künstlerische und pädagogische Impulsgeber für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft. Die Handlungsfelder der Rahmenvereinbarung sind für uns Startschuss zu wichtigen Transformations- und Innovationsprozessen. Als starker Verbund in Kooperationsprojekten werden wir zum Beispiel in der Digitalisierung, für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, für Chancengleichheit und in der Gründungsförderung agieren. Das ist bundesweit einmalig. Die Rahmenvereinbarung gibt uns die Basis, Studium, Lehre und Forschung zukunftssicher aufzustellen.“


    Die sechs bayerischen Kunsthochschulen haben sich im Januar 2023 zum Hochschulverbund „Kunsthochschule Bayern“ zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss hat sich in den intensiven Verhandlungen zur Rahmenvereinbarung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst bereits bezahlt gemacht. Die Rahmenvereinbarung und die im folgenden hochschulindividuellen Verträge sichern nicht nur den Bestand, sondern setzen in den zehn umschriebenen Handlungsfelder der Rahmenvereinbarung diverse Transformationsprozesse um. 

     


Share by: